Wenn auch Sie sagen: Mein Kind schläft alleine nicht ein, dann sollten Sie gespannt weiterlesen.
Viele Eltern kommen zu mir mit dem Wunsch, dass das Ein- und Durchschlafen ihres Kindes besser gelingen möge. Oft dauert das Einschlafen so lange, dass die Eltern vor ihren Kindern eingeschlafen sind. Das nächste Problem ist das Durchschlafen: Wenn die Kinder dann endlich eingeschlafen sind, werden sie mehrmals in der Nacht wach und die Prozedur beginnt von vorne. Dass dann sowohl die Eltern schnell an ihre Grenzen kommen, aber auch die Kinder völlig übermüdet sind, ist eine natürliche Folge.
Der Prozess des Einschlafens ist sehr komplex und bedarf vieler Kompetenzen, die das Kind erwerben muss. Leider können die Eltern dies fürs Kind nicht übernehmen, auch wenn der Wunsch vieler Eltern ist, dem Kind alles Unangenehme abnehmen zu wollen.
Welche Kompetenzen sind für das alleine Einschlafen erforderlich?
Kinder brauchen die Sicherheit, dass ein Erwachsener weiß, was gut ist für sie: Du weißt, wo es lang geht und ich kann dir vertrauen. Wenn Kinder die Unsicherheit beim Erwachsenen merken oder spüren, werden sie selbst unsicher. Das Folgen der Leitung fällt dann natürlich schwer.
Wir kennen es doch auch: Nicht einschlafen zu können, weil uns noch so viel vom Tag durch den Kopf geht. Es ist eine große Kompetenz, Gedanken ziehen lassen zu können. Auch Ihre Kinder erleben am Tag so vieles, das sie noch nachts beschäftigen kann. Mit Ihrer Unterstützung helfen Sie Ihrem Kind, Ruhe zu finden und den Tag loslassen zu können.
Aktiv entspannen zu können, ist ebenfalls eine wichtige Kompetenz, die ein Mensch im Laufe seines Lebens entwickeln sollte. Eine Anspannung, sei sie kognitiv oder muskulär, kann verhindern, dass der Körper zur Ruhe kommt und in einen erholsamen Schlaf findet.
Gerade in der ersten Lebensphase erleben die Kinder so viel Neues und Aufregendes, und dass das nachts noch nachwirkt, ist ganz natürlich. Kinder, die es gelernt haben, sich zu beruhigen und für sich Lösungsstrategien entwickeln konnten, haben die Kompetenz erworben, sich auch nachts zu beruhigen und in den Schlaf zu finden. Wenn sie für die Bewältigung von schwierigen Situationen immer einen Erwachsenen brauchen und sich nie auf ihre eigenen Stärken besinnen können, haben es diese Kinder schwerer, sich selbst zu beruhigen. Es fehlt ihnen das Wissen, wie es geht. Diese Kinder brauchen auch nachts immer jemanden an ihrer Seite, der ihnen hilft, sich zu regulieren.
Wenn man zum Schlafen noch nicht müde genug ist oder der Schlaf sich partout nicht einstellen will, dann muss man manchmal auf den Schlaf warten können, ohne sich dabei wieder munter zu wälzen oder sich zu verkrampfen. Auch das Erlangen dieser Kompetenz können Sie ihrem Kind nicht abnehmen. Aber Sie können es unterstützen, diese zu entwickeln!
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